1. Förderperiode

Lorenz Biggemann

Lorenz Biggemann studierte von 2007 bis 2014 Humanmedizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Seit 2014 erfolgt dieWeiterbildung zum Facharzt für Radiologie am Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie der Universitätsmedizin Göttingen.

Sein wissenschaftliches Interesse gilt der dynamischen real-time MRT-Bildgebung des gastroösophagealen Übergangs. Die gastroösophageale Refluxkrankheit (eng. Gastroesophageal reflux disease, GERD) betrifft mit einer Prävalenz von bis zu 26% große Teile der westlichen Welt. Eine Komplikation durch wiederholte Entzündungsreize ist der Barrett-Ösophagus, der eine Präkanzerose für das Adenokarzinom des Ösophagus darstellt. Trotz des hohen Leidensdrucks der GERD-Patienten gibt es bis zum heutigen Tage keinen diagnostischen Goldstandart. Die real-time MRT ist ein innovatives bildgebendes Verfahren, das nicht nur den Bolustransport im distalen Ösophagus in Echtzeit darstellt, sondern auch die umgebenden Strukturen anatomisch hochaufgelöst visualisiert.

Im Rahmen dieses Projekts soll die real-time MRT mit etablierten diagnostischen Verfahren verglichen werden. Ziel des Projektes ist es, das diagnostische Potential der real-time MRT als nicht invasives Diagnostikum für GERD sowie seiner Komplikationen des Barrett-Ösophagus und Adenokarzinomen des Ösophagus zu evaluieren.

Fabian Gayer

Fabian Gayer beendete 2019 sein Studium an der Georg-August-Universität Göttingen und ist seit dem 01.08.2019 als Assistenzarzt in der Klinik für Urologie der Universitätsmedizin Göttingen angestellt. Zum Start seiner beruflichen Laufbahn absolviert er sein Forschungsjahr an der University of Birmingham. Fabian Gayer wird nach Beendigung der einjährigen Forschungszeit im Rahmen des Else-Kröner-Fresenius-Forschungskollegs zur Fort- und Weiterbildung zum Facharzt in der Klinik für Urologie der Universitätsmedizin Göttingen arbeiten.

Sein wissenschaftliches Interesse gilt immuntherapeutischen Ansätzen zur Behandlung von malignen Keimzelltumoren des Hodens. Hodentumoren treten im Alter zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr auf und repräsentieren die häufigste Krebserkrankung junger Männer. Trotz der insgesamt guten Prognose und der ausgezeichneten Ansprechrate auf die etablierten Chemotherapeutika versterben Patienten an Hodentumoren und leiden unter den Kurz- und Langzeitwirkungen der angesprochenen Therapie.

Deshalb geht es einerseits darum, eine Alternative zur Chemotherapie als adjuvante Option zu schaffen, andererseits kann der Hodentumoren bzw. das Seminom als Modell zum Verständnis immunologischer anti-Tumoraktivität beitragen. Der Zusammenhang zwischen dem entzündlichen Infiltrat im Tumor und der guten Prognose der Patienten mit Blick auf die lokale und systemische T-Zell-Reaktionen scheint dabei ganz besonders zentral zu sein.

Im Rahmen des Forschungsprojekts sollen T-Zellen, die eine spezifische Reaktion auf Antigene des Tumors zeigen, isoliert und charakterisiert werden. Die entsprechenden T-Zell-Rezeptoren sollen dabei sequenziert werden. Darüber hinaus wird durch Profiling der lokal infiltrierenden Immunzellen das Verständnis über zelluläre Ermüdung und Veränderungen im Expressionsmuster wachsen.

Der Kooperationspartner Prof. Paul Moss (University of Birmingham, Institute of Immunology and Immunotherapy) arbeitet seit vielen Jahren mit seinem Team an diversen Projekten zum Themenkomplex der Immunantwort auf kanzerogene, aber auch virale (CMV) Erkrankungen.

Hannes Treiber beendete 2012 das Humanmedizin- sowie 2014 das Philosophiestudium an der Universität Göttingen. Die Promotion über die Rolle der Remyelinisierung im zentralen Nervensystem erfolgte 2014. Nach ärztlicher Tätigkeit von 2012 bis 2014 in Rotenburg (Wümme) in der Psychiatrie ist er seit 2014 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistenzarzt in der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie der Universitätsmedizin Göttingen tätig. Er befindet sich in der Weiterbildung zum Facharzt für Hämatologie und Onkologie.

Sein wissenschaftliches Interesse gilt den genetischen und molekularen Grundlagen des diffus-großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL), welches die häufigste Form des aggressiven Lymphdrüsenkrebses darstellt. Bei dieser Erkrankung erleiden etwa ein Drittel aller Patienten ein Rezidiv, was mit einer schlechteren Prognose einhergeht. Trotz vielfältiger neuer Therapieansätze ist der Therapiestandard seit Jahren unverändert. Eine Erklärung hierfür ist die molekulare Heterogenität der Erkrankung, die mit neuen genetischen Untersuchungsmethoden dargestellt werden kann. Obwohl DLBCL von lymphoiden Geweben ausgehen können Sie sich nicht nur in sekundären Lymphorganen (nodal), sondern auch in nicht-lymphoiden Geweben (extranodal) manifestieren. Der Gastrointestinaltrakt stellt dabei die häufigste extranodale Manifestation dar. Im Rahmen des Projekts sollen Patienten mit gastrointestinalem Befall durch DLBCL genetisch charakterisiert werden, um neue Stratifizierungs- und Therapiestrategien zu entwickeln.

Maria Zerche

Maria Zerche studierte von 2009 bis 2016 Humanmedizin an der Georg-August-Universität Göttingen. Während ihres Studiums wurde sie im Rahmen des Jakob-Henle-Stipendienprogramms für experimentelle Medizin der Universität Göttingen gefördert. In ihrer anschließenden Promotion in der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Dr. Dr. Hannelore Ehrenreich am Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin Göttingen beschäftigte sie sich mit dem Einfluss von NMDA-Rezeptor-NR1-Autoantikörpern bei ApoE4-bedingter chronischer Beeinträchtigung der Blut-Hirn-Schranke.

Im Jahr 2017 begann sie ihre ärztliche Tätigkeit in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie an der Universiätsmedizin Göttingen und befindet sich derzeit in der Weiterbildung zur Fachärztin für Viszeralchirurgie.

Ihr wissenschaftliches Interesse gilt der translationalen Grundlagenforschung gastrointestinaler Tumore mit Fokus auf die Rolle epigenetischer Regulationsmechanismen im Zusammenspiel zwischen Inflammation und Karzinogenese. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa sind mit einer signifikanten Erhöhung des Risikos für die Entwicklung kolorektaler Karzinome assoziiert. Epigenetische Modifikatoren wie die als E3-Ubiquitin-Ligase agierenden RING-Finger Proteine RNF20 und RNF40 stellen durch ihren Einfluss auf proinflammatorische Signalkaskaden einen potentiellen kausalen Ansatzpunkt für diesen Zusammenhang dar.
Im Rahmen des durch das Else-Kröner-Forschungskolleg geförderten Projektes soll der Einfluss eines kolonspezifischen Knockouts von Rnf20 und Rnf40 auf lokale und systemische Entzündungsreaktionen in einem Tiermodell für Colitis ulcerosa sowie in einem Tiermodell für Colitis-induzierte kolorektale Karzinome untersucht werden. Das Projekt wird in der Arbeitsgruppe für translationale Tumorepigenetik von Prof. Dr. Steven A. Johnsen (Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie) durchgeführt.

 

Tiago De Oliveira graduated in 2004 at the Medical Nursing Faculty of the Federal University of Pelotas – Brazil, and after his Oncology specialization moved to Germany where he obtained his doctorate in 2017 at Prof. Dr. Florian R. Greten’s research group (Georg-Speyer-Haus Frankfurt/Ludwig Maximilian Universität München). He worked extensively with mouse models of gastrointestinal carcinogenesis and specifically on the role of the signal transducer and activator of transcription 6 (Stat6) in pancreatic and colorectal carcinogenesis. Using several different genetically engineered mouse modes he could show the opposing functions of Stat6 during colitis-associated and sporadic colorectal carcinogenesis. Additionally, he distinctly identified a novel IL-4R-independent function of murine Stat6 in chromatin condensation in intestinal epithelial cells (IEC). His latest work at Prof. Florian Greten’s group unraveled a so far unknown contribution of nuclear Stat6 in IEC homeostasis and highlighted important distinct functions of Stat6 independently of IL-4R engagement, which may be of great relevance for cytotoxic regimens in the context of Stat6 inhibition. The results of this and previous works as well as other scientific contributions have been published in journals such as Oncogene, Cell, Front. Immunol., Nat. Struct. Mol. Biol, J. Exp. Med., and FEBS Letters, respectively.

On October 1st 2018, he started as a postdoctoral fellow at Dr. Dr. Lena Conradi’s research group (UMG, Department of General-, Visceral and Pediatric Surgery), where he is focusing on the establishment of new patient-derived xenograft (PDX) models for colorectal cancer research. On this topic he is investigating tumor vessel normalization effects through single metabolic glycolytic inhibition or in combination with standard chemo-radiotherapy treatment protocols. Additionally, he is further generating patient-derived-organoids (PDO) and stablishing their use in vitro as experimental and disease predictive tools.